Zur Freigabe von Rentennachzahlungen bei Kontopfändung
Veröffentlicht: 6. Juni 2017 Abgelegt unter: Kontopfändung, Rente, Schulden 5 KommentareWird eine Rentennachzahlung auf einem Pfändungsschutzkonto nach § 850k ZPO gutgeschrieben, die über dem pfändungsfreien Betrag liegt (hier 3.949,49 € für rund 19 Monate), kann das zuständige Amtsgericht die Rentennachzahlung durch Beschluss nach § 850k Abs. 4 ZPO freigeben, wenn die monatliche Rente (hier rund 287,00 €) innerhalb der Pfändungsfreigrenze liegt. Denn Nachzahlungen sind für den Abrechnungszeitraum zu berücksichtigen, für den sie geleistet werden (Beschluss AG Kiel vom 19.05.2017 unter Bezugnahme auf Stöber, Forderungspfändung, 16. Aufl. Rn. 1042).
Rechtsanwalt Helge Hildebrandt
Sozialberatung Kiel 
[…] Quelle: Rechtsanwalt Helge Hildebrandt bei Sozialberatung Kiel […]
Hallo, ich bekomme Rente und die Bank zahlt mir das Geld nicht aus. Weil ich Kontopfändung habe. Das war vor 10 Monaten. Was kann ich tun. Hatte den ganzen Monat kein Lebensunterhalt.
Jetzt leider gar nichts mehr. Sie hätten sich vor 10 Monaten an das für Sie zuständige Amtsgericht wenden müssen mit dem Antrag, die Bank zu verpflichten, Ihnen die Rente in Höhe Ihrer Pfändungsfreigrenze auszuzahlen.
Ich hab ein P Konto, es sind auch Pfändungen drauf. Habe jetzt Erwerbsminderungsrente und eine Nachzahlung rückwirkend zum Jahr 2021. Jetzt liegt alles dem Amtsgericht vor. Die teilten mir mit, die müssen mit den Gläubigern in Kontakt treten. Aber das dauert schon Wochen … ich werde ständig aufgefordert, irgendwas zu belegen. Was ich getan habe. Wie lange darf so eine Entscheidung vom Amtsgericht dauern? Das Geld liegt auf dem Konto aber ist ja nicht ewig geschützt durch P Konto.
Wie soll ich mich verhalten?
Lg
Entscheidend ist, ob die monatliche Erwerbsminderungsrente pfändungsfrei gewesen wäre. War sie das, ist es auch die Nachzahlung. Sie können jetzt nur abwarten, was das entscheidet. Den Beschluss gern mal als PDF mailen.