Umfrage: „50Plus KERNig“ aus der Sicht von Teilnehmern!

In ihrer Ausgabe vom 5.8.2011 auf Seite 19 berichteten die Kieler Nachrichten über das mit 5 Millionen Euro durch die Bundesagentur für Arbeit geförderte Projekt 50Plus KERNig der Jobcenter Kiel, Rendsburg-Eckernförde und Neumünster unter der Überschrift „Gemeinsam aus der Arbeitslosigkeit – „50Plus KERNig“ meldet erste Erfolge“. Der Beitrag beruht offenkundig fast ausschließlich auf Informationen und Interviews mit Mitarbeitern des „Projekts“. In der Folge fällt die Bewertung des „Projektes“ dann auch ausgesprochen positiv aus, während „Projektkoordinatorin“ Nicole Homeister ausgiebig Gelegenheit erhält, ihre Erfahrungen mit Arbeitslosen zum Besten zu geben. So wird Frau Homeister etwa mit folgenden Worten zitiert: „Manche Arbeitslose muss man regelrecht zur Arbeit tragen“, die „in ihrem gesamten Dasein fast eingeschlafen zu sein scheinen“.

Weil Teilnehmer des „Projekts“ nicht zu Worte kommen, bleibt das alles unwidersprochen. Uns interessiert deshalb, wie das „Projekt“ von Teilnehmern beurteilt wird. In einigen Foren – etwa dem Elo-Forum oder hartz.info – finden sich erste Erfahrungsberichte, welche die Vermutung nahe legen, auch bei diesem Projekt handele es sich einmal mehr um alten Wein in – freilich sehr teueren – neuen Schläuchen. Auch erste Erfahrungsschilderungen von Mandanten deuten in diese Richtung.

Projektteilnehmer werden daher gebeten, ihre Erfahrungen mit  „50Plus KERNig“ zu schildern. Email bitte an helgehildebrandt@hotmail.com zum Betreff „50Plus KERNig“ oder als Kommentar direkt in den Blog. Es wird um sachliche Formulierungen gebeten. Kürzungen sowie die Unkenntlichmachung diskriminierender Formulierungen bleiben vorbehalten. Die Veröffentlichung erfolgt anonymisiert.

Rechtsanwalt Helge Hildebrandt, Holtenauer Straße 154, 24105 Kiel, Tel. 0431 / 88 88 58 7

1. Erfahrungsbericht (Email vom 21.08.2011, 17.00 Uhr)

„Es gibt keine einzelnen Räume, sondern ein Großraumbüro, wo Arbeit Suchende über 50 beraten und angeblich entsprechend ihrer Qualifizierung vermittelt werden sollen (wie seinerzeit bei Jobstart…). Privatssphäre ist kaum gegeben, es gibt zwar Stellwände, aber man kann ohne weiteres mithören, was nebenan gesprochen wird.
*** wurde zuerst gefragt, wie seine Bemühungen aussehen, und er berichtete von seinem Minijob auf dem ersten Arbeitsmarkt und seinen Bemühungen. Große Beratung von Seiten des Herrn*** (Fallmanager) gab es nicht. *** wurden 2 Stellen vorgeschlagen (Fahrer und Auslieferer für eine Wäscherei, Packer und Helfer in einer Firma, vermittelbar über die Leiharbeitsfirma in Klausdorf, bei der ich mich seinerzeit auch bewerben musste und von der auf Versenden meiner Bewerbungsunterlagen nie eine Antwort kam). Das war alles, mehr wurde nicht angeboten.
Auf meinen Hinweis, dass *** IT-Fachkraft ist, wir in Deutschland doch angeblich Fachkräftemangel haben und dass er doch angeblich hier gemäß seiner Qualifizierungen vermittelt werden sollte, kamen die üblichen abwertenden Antworten vom Herrn***: „Na ja, sie müssen eben jede Arbeit annehmen, schließlich liegen Sie ja den Steuerzahlern auf der Tasche.“ Worauf ich ihm sagte, dass wir ja schließlich auch Steuern zahlen – Mehrwertsteuert, Mineralölsteuer etc. Und ihn nochmal fragte, warum in Politik und Medien über Fachkräftemangel gejammert wird, wenn man hier eine Fachkraft als Wäscheträger verheizen will. Und dass so ein Job ja auch nicht von staatlichen Hilfen unabhängig mache.
Das Gespräch verlief beiderseitig ruhig und sachlich. Eine EGV musste *** nicht unterschreiben, und unter den Stellenvorschlägen war keine Rechtsbehelfsbelehrung und keine Sanktionsandrohung im Fall des Nichtbewerbens.“

2. Erfahrungsbericht (Email vom 22.08.2011, 11.07 Uhr)

„Den Erfahrungsbericht kann ich nur bestätigen. Die Räumlichkeiten wurden von Jobstart übernommen und auch die Arbeitsweise hat sich nicht geändert. Allerdings befindet sich in Ihrer Einleitung zum Erfahrungsbericht eine Ungenauigkeit. Wer den KN-Artikel nicht kennt, geht davon aus, dass Frau Nicole Homeister für 50Plus KERNig arbeitet. Sie ist aber Mitarbeiterin der FAW.“

3. Erfahrungsbericht (Email vom 11.09.2011, 14.43 Uhr)

„Nun habe ich meine zweite Einladung hinter mir, die ich jedes Mal in einem separaten Raum wahrnahm. Es ist ein Fensterloser Raum ohne PC in dem auch ein SB nicht richtig arbeiten kann, außer er druckt die relevanten Sachen vorher aus. Somit war im voraus nicht bedacht worden das es „Kunden“ gibt die ihre Daten nicht im Großraumbüro offenbaren wollen da jeder mithören kann.

Zunächst war ich überrascht das man mir zuhörte und meine gesundheitlichen Einschränkungen zur Kenntnis nahm. In der Einleitungsrede des SB hieß es ja auch es sollen nur passende Stellenangebote angeboten werden. Es solle alles locker zugehen und Zwang werde es nicht geben. Einen leichten Druck spürte ich jedoch als man mir verschiedene Maßnahmen erläuterte, die ich jedoch ablehnte. Stellenangebote, die dann ausgedruckt wurden, sind entweder über oder unter Niveau, und dann gibt es noch Jobs bei denen das Haltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist. Die Frage war, wer dafür verantwortlich ist, von Seiten des JC`s wurde geantwortet die Arbeitgeber. Empfohlen wurden mir auch Minijobs, damit ich mich, mit meinen Einschränkungen, wieder eingliedern, eventuell auch hoch arbeiten kann. Ich dachte das Ziel wäre es einen sozialversicherungspflichtigen Job anzunehmen um nicht mehr hilfebedürftig zu sein. Auf meine Frage wer die potentiellen Arbeitgeber seien mit dem das JC in Verbindung steht wurde unterbrochen, da SB den Raum verließ.

Alles in allem geht es im kernigen 50+ schon etwas lockerer zu, doch mein Bauchgefühl sagt mir das es nicht so bleiben wird. Je weniger Aussicht auf einen Job besteht, desto mehr wird sich auch dort der Druck erhöhen. Das Jobcenter 50+ Kernig macht momentan nichts anderes als das reguläre Jobcenter, nur wurde die Betreuung intensiviert. Eine Einladung alle 4-6 Wochen um die Bewerbungsbemühungen zu zeigen, außerdem um unpassende Stellenangebote aus der Jobbörse zu bekommen. Der § 16 ist auch nichts Neues, der wurde schon im alten JC erwähnt. Wo bleibt die Zusammenarbeit mit den potentiellen Arbeitgebern?“

4. Erfahrungsbericht (Email vom 21.09.2011, 08.44 Uhr)

„Ich bin in dem 50+ Projekt. Mein Wissen habe ich aus eigenen Erkenntnissen in leider jahrelanger Erfahrung mit der Arge gesammelt und die Erfahrungen waren meistens nicht positiv. Sie sollten sich auch nicht nur auf das Programm 50+ beziehen, sondern auf das gesamte System Hartz IV – das würde ich für effektiver halten – weil:

50 plus kernig – unterscheidet sich nicht gravierend von anderen Programmen der Arge. Es ist, wie ich schon schrieb, mal wieder mit einem anderen Namen schön ummantelt und gaukelt den nichtsahnenden Bürgern etwas vor, was in der Praxis nicht realisierbar ist.“

5. Erfahrungsbericht (Email vom 28.05.2014, 19.07 Uhr)

Hallo habe ihre Seite im Netz gefunden. Möchte auch mal meine Erfahrung nennen. Zu meiner Person, bin 62 Jahre alt, wegen einiger körperlicher Einschrenkungen in meinem Beruf als Klempner nicht mehr fähig. Bin seit 14 Jahren arbeitslos und seit ca. 2 Jahren bei 50 Plus. Wie ich 48 Jahre alt war sagte das Arbeitsamt, ich wäre nicht mehr vermittelbar. Also Jobcenter Hartz 4. Jetzt mit 62 soll ich mich mehr bewerben. Tue ich auch. Aber die lachen sich kaputt, wenn die mein Alter sehen. Habe mal meine  amtsärztliche Bescheinigung vorgelegt, weil der Sachbearbeiter sie angeblich nicht hatte. Nur ein kurzer Blick, na ja, Sie sind ja ganztags vermittelbar. Was aber in dem Bericht steht, welche Einschränkungen ich habe ( Beispiel: schiefe Wirbelsäule, nicht schwer tragen) hat den Bearbeiter gar nicht interessiert. Bekomme auch nur Angebote, die ich eigentlich nicht machen kann. Ansonsten kann ich mich vielen Leidensgenossen nur anschließen. Datenschutz (was ist das?) nur Trennwände. Ich weiß von vielen Besuchern Sachen, die mich nichts angehen, weil man alles mithört. Was mich privat aber am meisten geärgert hat, war eine Bemerkung: Ich wäre nicht vermittelbar, weil ich meine Telefonnummer und E-Mail nicht bekannt gebe. So, das war´s, obwohl ich ein Buch schreiben könnte. Viele Grüße.

Weitere Erfahrungsberichte mit 50Plus KERNig in den „Kommentaren“!

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50plus KERNig: 800 neue Jobs oder nur 800 neue Arbeitsverträge für die Statistik?

Förderrichtlinie für Teilnehmer am Projekt 50plus KERNig!


43 Kommentare on “Umfrage: „50Plus KERNig“ aus der Sicht von Teilnehmern!”

  1. Stones sagt:

    Der ganze Schmus ist unglaubwürdig. 50+ Leute sind doch eh abgeschrieben
    und wenn sie vermittelt werden sollen, dann zu mickrigen Löhnen.
    Und wenn ich dann höre, dass ältere Arbeitslose, die 2 oder mehr kaufmännische Vorbildungen haben, nur noch als Hilfskräfte zählen, weil sie mehr als 4 Jahre arbeitssuchend sind, dann ist mir alles klar. Wir sind die Billigarmee für die Ausbeuter, trotz guter Kenntnisse.
    Ein Schelm, wer böses denkt.

    Auch machen die Leute mir dort den Eindruck, als wenn sie von der Realität keinerlei Ahnung haben und genau das nachplappern, was Ihnen die Politik vorpredigt – man muss ja seinen „eigenen Hintern „im Trockenem haben, aber so geht es nicht.

    Nur um uns Ältere zu Zeitarbeitsfirmen oder Instituten, wie die Dekra abzuschieben,
    braucht man nicht ständig neu verpackte Auswüchse, wie Institutionen von 50 + kernig,
    das gab es bisher schon zur Genüge, nur immer neu verpackt und wohlklingenden Namen.

    Die Herrschaften von 50+ kernig sollten einen zumindest selber in vernünftig bezahlte
    Arbeit vermitteln, sonst ist dieses Projekt sinnlos.

    Von mir aus könnte man die ganze Arge inclusive ihrer „Sklaventreiber“ (Fallmanager) entlassen. Das spart eine Menge Geld ein und somit könnte man den Regelsatz endlich einmal
    auf einen menschenwürdigen Satz erhöhen, statt dieses unsägliche Bürokratengespenst
    ins Unermessliche weiter zu finanzieren.
    Arbeit gibt es eh nicht mehr, zumindest keine gerecht bezahlte und wenn die AG keine vernünftigen Löhne mehr zahlen wollen, sollen sie ihre Arbeit gefälligst selber machen.

    Aber vielleicht darf man ja bald wieder zur Dekra, um im Gummiwurstkaufmannsladen
    zu arbeiten, Puzzles zusammenzusetzen oder Legosteine zählen.Vielleicht auch zu sog. gemeinnützigen Firmen, wie die AWO und Co. für die man dann alte Leute pflegt, für einen Euro die Stunde und die AWO bei denen voll abrechnet.Ach ist Deutschland doch toll.
    Keine vernünftige Arbeit, aber der ganze „Rattenschwanz“ bereichert sich an denen, die eh schon nicht genug zum Leben haben. Ein Trauerspiel, zu was Deutschland verkommen ist – dank der Politik, der AG und den Schreibtischtätern, sprich Fallmanagern.
    Ich vermisse auch entsprechende Taten der Gewerkschaften, um endlich einmal
    diesen Missständen einen Riegel vorzuschieben.

    Leute – wehrt Euch und nimmt keine schwachsinnigen Lehrgänge und auch keinerlei Arbeit mehr an für einen Hungerlohn.Ihr könnt Euch einen Anwalt nehmen und Prozesskostenhilfe beantragen, denn so kann’s wirklich nicht weitergehen.

    Ich hoffe, dass mein Statement veröffentlicht wird, denn es entspricht den Tatsachen
    und die Wahrheit gehört ans Tageslicht.

    • gastry sagt:

      Tja, auch mich hat es „getroffen“. Bei meinem letzten ARGE-Termin habe ich ohne große Worte meines „Integrationsmanagers“ das Projekt 50+ KERNIG ans Herz gelegt bekommen. Auf Nachfrage, was dort anders ist, bekam ich zur Antwort, dass er es auch nicht so genau wüsste, die hätten wohl mehr Möglichkeiten. Ich sagte, ich wäre nur an einem anständigen Arbeitsplatz unter Berücksichtigung meiner Einschränkungen interessiert und brauche mit 30 Jahren Berufserfahrung bestimmt nicht in die Arbeitswelt integriert zu werden, indem ich als erwachsener Mensch Praktika und Motivationskurse belege (übrigens: meine zahlreichen Bewerbungen, die ich bei jedem Termin vorweise, werden nicht sonderlich beachtet). Was kann ich dafür, das die Arbeitsmarktpolitik derart entartet ist, das es zu 85% nur noch Arbeitsangebote von so genannten priv. Arbeitsvermittlern und Zeitarbeitsfirmen gibt? Diese ich-AG`s sprießen ja wie Pilze im Herbst aus dem Boden. Kein Wunder, dass sich Arbeitssuchende auf die restlichen 15% normaler Jobangebote stürzen und die Chance auf einen normalen Job aufgrund der starken Nachfrage und zu vieler Bewerber sinkt.

      Da ich es ablehnte, bekam ich prompt eine neue Eingliederungsvereinbarung mit dem Zusatz, ich verpflichte mich, an dem Projekt teilzunehmen. Ich nahm die EV mit nach Hause und strich genau diese Passage. Dann habe ich die EV ordnungsgemäß unterschrieben um meiner Mitwirkungspflicht nachzukommen.

      Auch muss ich nicht „an die Hand“ genommen und mit Sicherheit auch nicht begleitet werden. Das uns 50+`lern ja ordentlich Honig um den Bart geschmiert wird, hier 2 Beispiele:

      50+ für Arbeitssuchende mit besonderen Fähigkeiten.

      Den älteren Arbeitnehmern soll die Voreingenommenheit gegenüber Zeitarbeitsfirmen genommen werden, lach…..

      Wie kann es nur angehen, das wirklich angenommen wird, wir glauben das und sind doof und naiv, das ist total diskriminierend und ich fühle mich total veralbert. Könnte diesen Roman noch endlos ausdehnen, aber ich merke, ich werde immer böser und das ist ja nicht so gut für mein „altes“ 50-jähriges Herz, hihihihihihihi………

      • standard-owl sagt:

        Ich kann nur jeden Satz voll und ganz zustimmen, auch ich bin seit über 1 Jahr in dieser Mühle und es hat mich inzwischen nervlich krank gemacht, so daß ich in ärztlicher Behandlung bin. Ich bekomme als langjähriger qualifizierter „Büromensch“ vorzugsweise Zuweisungen zu Zeitarbeitsfirmen, oder Nachtschicht Hilfsarbeiten, aber möglichst weit weg vom Wohnort. Auch habe ich das Gefühl, wir sollen seelisch „weichgekocht“ werden. Wie soll man so arbeitsfit sein, wenn man wirklich mal zufällig von einem seriösen Arbeitgeber eingestellt werden sollte! Da finden die Leute doch alle ihre Vorurteile gleich bestätigt!
        Zum letzten Absatz von oben Genannten noch mein persönlicher Kommentar: Es wird per se angenommen, wir sind so blöd, und sollten wir es nicht sein, versucht man, uns blöd zu machen! Womöglich kommt demnächst noch die Regelung, daß uns befohlen wird, blöd zu sein, sonst drohen Sanktionen!

    • Heini Himmli sagt:

      Entspricht voll und ganz der Wahrheit – was Deine Meinung zu den IGFs, SBs und diesen sogenannten Fallmanagern sowie dieser ganze Hartz-IV-Unsinn betrifft.
      Allerdings war ich noch (glücklicherweise) nicht bei diesem „50 Plus KERNig“-Blödsinn…

  2. Stones sagt:

    Ich war nun das zweite Mal bei 50 Plus Kernig und kann nur mit dem Kopf schütteln
    ob der unsachlichen und unprofessionellen Arbeitsweise, die dort herrscht.

    Erst einmal mußte ich feststellen, dass die Trennwände zwischen den einzelnen
    Sachbearbeitern immer noch Bestand haben, so dass jeder das private Gespräch mithören kann. Privatsphäre gibt es also bei persönlichen Dingen nicht – was meiner Meinung nach unzulässig ist.
    Nachdem ich vor ca. 4 Monaten das erste Mal dort war und mich bereits hier wunderte,
    dass meine Personalakte nicht zugegen war, ich also meinen Werdegang mündlich schildern mußte, war es nunmehr immer noch nicht der Fall.

    Obwohl mehrere Ausbildungen und Realschulabschluß, wurde ich geradezu provokant
    gefragt, ob ich überhaupt etwas gelernt habe.
    Ich fragte daraufhin, ob denn immer noch kein Profil erstellt sei und meine Akte noch nicht vorläge. Dies wurde zugegeben mit dem Hinweis, dass die Herrschaften dort keine Akten benötigen. Ein Profil war allerdings auch nicht erstellt.
    Des Weiteren schilderte ich den Kauf eines Multifunktionsdruckers mit dem Hinweis
    einer zumindest kostenanteiligen Erstattung, da ja heutzutage viele Arbeitgeber eine Onlinebewerbung mit Scannung der Zeugnisse erwarten. Ich teilte der Sachbearbeiterin mit, dass sie dadurch ja auch eine Kostenersparung erführen, denn der postalische Weg ist ja bekanntlich erheblich teurer.
    Dies wurde recht schnippisch mit der Begründung abgelehnt, dass man dieses Gerät ja schließlich privat nutze. Ich zumindest nutze es fast ausschließlich für Bewerbungen.

    Auch finde ich die Bewerbungskostenabrechnung völlig daneben, denn bisher war es
    so, dass es pauschal 5 Euro gab, was zwar auch wenig ist, aber immer noch fairer.

    Ich bin mit dieser Abrechnungsmethode bei 50 Plus Kernig absolut nicht einverstanden,
    weil man nicht jede einzelne Bewerbung und jedes einzelne Blatt per Quittung nachweisen kann. Wie das so richtig funktioniert, konnte mir die Dame auch nicht konkret erklären.
    Auf Grund dessen zitierte die Sachbearbeiterin ihre Vorgesetzte hinzu, die mir
    doch tatsächlich weismachen wollte, dass ihre Bewerbungskostenabrechnung
    sehr viel großzügiger gehandhabt werde, denn eine Bewerbung mit Lichtbild, Mappe, Zeugnissen usw. könne durchaus schon einmal 20 Euro kosten.
    Schön und gut, aber: Auf meine Frage, was denn für Bewerbungen der jährlich festgelegte Satz sei, wurde mir sodann mitgeteilt: 260 Euro. Also nicht mehr, als auf der normalen Arge.
    Wenn ich also, wie in der Eingliederungsvereinbarung festgelegt, 4 Bewerbungen monatlich schreibe, wäre ich bei jährlichen Kosten in Höhe von 960 Euro. Selbst, wenn pro Bewerbung nur 10 Euro veranschlagt werden, wäre es immer noch 480 Euro.
    260 Euro werden aber nur erstattet.
    Das belegt, dass dort die Kunden mit einer Milchmädchenrechnung über den Tisch gezogen werden.
    50Plus Kernig ist also mit Förderungen nicht großzügiger, sondern eher kleinlicher, als die normalen Argen.
    Ebenso, dass die Kunden ohne Anlegung eines Profils vermittelt werden sollen, erweckt in mir den Verdacht, dass auf Teufel komm raus vermittelt wird, ohne individuell auf
    die einzelne Person einzugehen und das ist gelinde gesagt entwürdigend.
    Auf die Frage, welche Fortbildungen oder qualifizierten Kurse es denn gäbe,
    wurde mir mitgeteilt, ich habe mich selber darum zu kümmern.

    Ich machte den Vorschlag, dass ich, da ich beruflich so nicht weiter käme, eine Ausbildung
    als Erzieher über 3 Jahre auf einer staatlichen Schule machen wolle. Dies wurde sofort mit dem Hinweis abgetan, dass ich dann kein Hartz IV mehr bekäme, da das Höchstalter für
    derartige Ausbildungen 25 Jahre sei (was nachweislich nicht korrekt ist, denn auf der Arge Neumünster hat vor ca. 3 Jahren eine ca. 40 jährige Frau eben selbige Ausbildung bekommen). Ich erwiderte daraufhin, ob es denn besser sei, wenn ich noch weitere 17 Jahre arbeitslos wäre. Es kam nur die Antwort, dass ich ja dem Arbeitsmarkt für 3 Jahre dann nicht mehr zur Verfügung stehe. Übrigens kostet die schulische Ausbildung zum Erzieher 50plus Kernig keinen Cent.
    Auf Grund dieser Vorkommnisse bin ich sodann per EDV- Klick aus 50 + gekündigt worden und werde demnächst wieder zu meiner urprünglichen Arge geschickt, worüber ich nicht
    traurig bin. 50 Plus Kernig hat sich als eine weitere Seifenblase entpuppt.

    • Das ganze Programm 50plus entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben wie vom Gesetzgeber vorgesehen und scheint tatsächlich nur dazu zu dienen, Gelder von der EU lockerzumachen. Ich selbst war beim oben genannten Gespräch als Beistand anwesend.
      Die Mitarbeiterin in Kiel hatte ganz offensichtlich keinen blassen Schimmer davon, was der Gesetzgeber von einer Arbeitsvermittlung fordert: Nämlich bevor ich einen „Kunden“ wieder in Arbeit bringen will, muss ich erst einmal über den bisherigen beruflichen Werdegang des sogenannten Kunden etwas erfahren, also erst einmal ein Profiling vom „Kunden“ erstellen. Sie hätte sich hierfür nur die Akte vom Jobcenter Neumünster anfordern brauchen. Ich bekam nur zur Antwort, sie bräuchte das nicht. Ich habe schon eine ganze Menge erlebt, bei meinen Begleitungen zum Amt, aber so etwas noch nie.

      Jürgen Habich
      Sozialberatung Neumünster

  3. Alfred sagt:

    Hinter solchen Lehrgängen steckt nichts anderes als ein ganzer Industriezweig, der sich auf Kosten der Arbeitslosen die Taschen voll stopft. Nebenbei wird die Statistik der Arbeitslosenzahlen beschönigt und die Teilnehmer werden als billige – weil ohne Bezahlung – Lückenbüßer der Industrie zugeschoben, wenn dort zeitweise ein paar Deppen gebraucht werden, mit dem Versprechen, sie könnten evt. übernommen werden. Diesen ganzen Lug und Trug bezahlt natürlich auch der Steuerzahler. Schon allein die Art und Weise, wie diese Lehrgänge abgehalten werden, Stärken- und Schwächenanalyse und so Schwachsinn. Die Leute suchen eine Arbeit, die auch anständig bezahlt wird, aber da wird nur der letzte Dreck angeboten, Hungerlöhne von 6,90 €. Für so einen Mist braucht man weder eine besagte Analyse noch aktuelle Bewerbungsunterlagen, wie einem die Veranstalter weis machen wollen. Es besteht überhaupt kein Interesse, an der Situation was zu ändern, zumal sowas nur möglich wäre, wenn die Betroffenen selber bestimmen können, was für sie wichtig wäre. Ich war lange genug arbeitslos, habe etliche Kurse machen müßen, die nichts Wert waren, und habe letztendlich selber einen Job gefunden – ohne den ganzen Scheiß von ARGE und Co.

    • hil sagt:

      Aus meiner anwaltlichen Beratung sind mir Fälle bekannt, in denen Mandanten ohne jedwedes Zutun des Jobcenters einen Job fanden. In großer Hektik wurden diese Mandanten ins Jobcenter beordert und sollten dort eine Eingliederungsvereinbarung unterschreiben, in der sie sich verpflichten sollten, den von ihnen selbst gefundenen (!) Job anzunehmen. Und wieder konnte sich das Jobcenter auf diese Weise einen „Vermittlungserfolg“ in seiner Statistik gutschreiben. 👿

      • Christiane Below sagt:

        Das ist wirklich so. Ich selbst habe mir 3 Jobs ohne das Jobcenter besorgt. Nur das ist dann auch nicht richtig. Fühlen sich dann wohl unkompetent, was sie ja auch sind. Es nervt mich jedesmal wieder, wie lustlos im Jobcenter „gearbeitet“ wird. Mir wurde sogar gesagt, dass jemand, der einen 400 €-Job annimmt, ganz schön blöde ist. Hat man doch nichts davon. Man wird noch bestraft, wenn man arbeiten möchte. Und sei es „nur „einen 400 €-Job. Sehr aufbauent. Ich freue mich schon auf den Tag, wenn ich nicht mehr vom Jobcenter abhängig bin.

  4. Stones sagt:

    Ich möchte nur einmal erwähnen, dass die Verpflichtung von Hartz IV Empfängern, jede
    zumutbare Arbeit annehmen zu müssen, eindeutig gegen das Grundgesetz verstößt:

    Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 12 (Berufsfreiheit, Verbot der Zwangsarbeit)

    In der Praxis sieht es derzeit so aus, dass man, wenn man eine Arbeit nicht annimmt,
    sanktioniert wird, was dazu führt, dass man mit dem eh schon viel zu geringem Regelsatz
    nicht mehr existieren kann. Des Weiteren wollte Peter Hartz bereits vor Jahren schon einen
    Regelsatz von 512 Euro einführen, der nach den heutigen Kosten (Nebenkosten sind ja ständig exorbitant gestiegen) mindestens 600 Euro betragen müsste.

    Diese ganze Hartz IV Reform ist somit menschenunwürdig und verstößt demnach
    eindeutig gegen das Grundgesetz.

    • gräbel sagt:

      Und was willst du dagegen tun ?????????????????

      • Stones sagt:

        Man kann dieses System nur immer und immer wieder kritisieren – tun können
        unsere Volksvertreter etwas dagegen, statt nur zu reden. Hunderttausende von Klagen
        gegen dieses System (Hartz IV) sprechen eine eindeutige Sprache.
        Es muss dringend gehandelt werden – Hartz IV gehört abgeschafft. Der Regelsatz
        reicht hinten und vorne nicht mehr zum halbwegs menschenwürdigem Leben – zumal
        man davon auch noch den Strom zahlen muss, der ja bekannterweise immer teurer wird –
        was sich besonders schmerzhaft beim Durchlauferhitzer bemerkbar macht.

        Auch ist die Warmmiete von ca. 320 – 350 Euro ist erheblich zu gering bemessen,
        wenn man sich einmal den Wohnungsmarkt und dessen Preise anschaut.

      • Heini Himmli sagt:

        Viel kann man da sicher nicht machen – außer evtl. folgende Punkte:

        – versuchen, in normal bezahlte Arbeit zu kommen (ist aber heute schwierig, da
        – immer mehr Niedriglohn-Firmen wie Pilze aus dem Boden schießen)
        – keine schwachsinnigen Eingliederungsvereinbarungen unterschreiben, die der Menschen=würde nicht gerecht sind (Papiersammeln in Parkanlagen u.ä. für sagenhafte 1,-€ pro Stunde)
        – bei angebotenen Personalvermittlern (sprich: Zeitarbeitsfirmen) trotzdem bewerben und einen Mindestlohn von 10-12 € verlangen (machen die meisten nicht, weil da nicht mehr als vielleicht 8,90 € pro Stunde gezahlt wird)
        – bei den Sachbearbeitern in den Jobcentern sich zur Wehr setzen (sonst machen die mit einem, was sie wollen)
        – hoffen, daß der Regelsatz doch noch auf 512,-€ angehoben wird (dann „fehlt“ natürlich wieder was für die Euro-Verbrennungsmaschine, wo doch Griechenland und Zypern so erfreut davon sind)
        – hoffen, daß sich was ändert (wer’s glaubt, wird selig…)

        …und natürlich dieses System immer und immer wieder kritisieren!!

        • Mit Ausnahme der Regelsatzerhöhung stimme ich Ihnen zu. Bei einem Regelsatz von 512 € dürfte die Zahl der „Aufstocker“ explodieren. Schon jetzt verzichten offenbar eine halbe Millionen Menschen auf einen ergänzenden ALG II Anspruch (http://www.faz.net/themenarchiv/wirtschaft/arbeitsmarkt-und-hartz-iv/studie-viele-geringverdiener-verzichten-auf-hartz-iv-1950761.html). Wollen wir wirklich ein Volk von Leistungsbezieher? Wie wär´s denn mal damit, Erwerbseinkommen bis zur Bedarfsdeckungsgrenze steuerfrei zu stellen (das ist nämlich absurder Weise nicht der Fall: Einkommensteuer zahlen und Hartz IV gibt´s) und einen Mindestlohn einführen? Meine Erfahrung mit hunderten von arbeitslosen Hartz-IV-Empfängern im Jahr ist: Die ganz überwiegende Zahl will Arbeiten und ihr Geld selbst verdienen. Ganz nebenbei lassen sich so beträchtliche Summen in der Arbeitslosenverwaltung sparen, die „Maßnahmeträger“ müssen sich wieder vernünftige Betätigungsfelder suchen und ja, einige Rechtsanwälte werden auch wieder mehr Mietrecht machen müssen 😉

          • Heini Himmli sagt:

            Da gebe ich Ihnen natürlich recht – aber aufstocken muss man so oder so, ob bei einem 512,- €-Regelsatz oder bei dem derzeitigen Satz. Denn der derzeitige Satz ist – trotz der Erhöhung von 9,- € im Januar 2014 – einfach zu niedrig. Bitte bedenken Sie auch, daß die Nebenkosten stetig steigen (Lebensmittelpreise, Strompreiserhöhungen durch die meiner Meinung nach unnötigen Energiewende). Natürlich ist das Risiko bei 512,- € im Monat vorhanden, daß viele Arbeitgeber es ausnutzen und absichtlich niedrigere Löhne zahlen. Natürlich möchte ich aus dem Leisungsbezug raus – aber wie??
            Ich selbst bin schon 50 und habe trotz meiner Bewerbungsbemühungen einfach keine Chance auf eine Anstellung. Zudem habe schon seit Jahren eine geringfügig entlohnte Beschäftigung (also k e i n 400,- €-Job), um meine Nebenkosten einigermaßen abzudecken. Auch ich bin für eine Einführung eines Mindestlohns – aber nicht 8,50 €, wie von der SPD (wahlkampfpolitisch) gefordert, sondern mindestens 10,- € bzw. 10,50 €. Darunter ist einfach zu wenig, wie schon oben erläutert…

            • H.H. sagt:

              Denken Sie etwa an eine Familie mit zwei Kindern, in der nur ein Elternteil arbeitet. Hier würde sich eine Regelsatzerhöhung um 130,00 € im Monat pro Person (wie viel für die Kinder?) ganz anders auswirken. Da dürften Millionen von Geringverdienerhaushalten (in denen – etwa im Beispielsfall – der Verdiener durchaus mehr als 8,50 € oder 10,50 € verdient) in den (aufstockenden) Leistungsbezug fallen. Das kann m.E. keine Lösung sein.
              Offen ansprechen muss man auch: Wenn die Löhne steigen, steigen auch die Kosten für die Verbraucher – was Lohnsteigerungen teilweise aufzehrt. Geiz ist geil und hohe Löhne zugleich – eine sehr deutsche Haltung -, diese Rechnung geht leider auf Dauer nicht auf. Zudem wird noch mehr produzierendes Gewerbe ins Ausland abwandern und sicher werden einige Jobs wegfallen, weil der Grenznutzen für die Arbeitgeber erreicht ist. Das ändert nichts daran, dass auch ich für die Einführung eines Mindestlohns bin.
              Zur Ehrlichkeit gehört auch zu sagen, dass Grundsicherungsleistungen nicht dazu da sind, den (bisherigen) Lebensstandard zu erhalten. Arbeitslosigkeit bedeutet im Regelfall weniger Geld. Alles anderen wären denen, die Steuern zahlen – und das sind auch Menschen mit geringem Einkommen -, wohl auch kaum zu vermitteln.
              Wo ich aber ganz bei Ihnen bin: Für Arbeit zu sorgen, ist genuine Aufgabe der Politik. 50 ist kein Alter, Sie haben noch 17 Jahre vor sich. Da wäre es Aufgabe der Jobcenter, massiv in Ihre Qualifizierung zu investieren und alles zu unternehmen, um Sie in Arbeit zu bringen.
              Abschließend zur Energiewende: Mich ärgert das geheule etwas. 63 % der Deutschen wollten (zu Recht) einen Atomausstieg innerhalb von 5 Jahren (http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/umfrage-mehrheit-der-deutschen-will-atomausstieg_aid_609183.html) Was meinen Sie, was in unserem Land los wäre, wenn es hier zu einem solchen Unglück wie in Japan käme? Da würde auf lange Zeit keiner mehr über Regelsätze reden. Richtig ist allein: Es darf bei der EEG-Umlage keine Sonderregelungen für bestimmte Industriezweige geben. Stromsparen ist übrigens auch ein Weg.

            • theebayhater sagt:

              ALLES um mich in Arbeit zu bringen??? Genau so pauschaliert reden die Jobcenter! Das heist als qualifizierter & weiterqualifizierter Fach- (Büro) arbeiter werde ich an eine ZAF zwangsvermittelt welche mich nach 20 Uhr zum Hallenreinigen, Hof fegen & Müllausräumen einsetzt. Soll ich nach 40 Jahren Beruftätigkeit so enden???

            • H.H. sagt:

              Da Hallen nicht nur bei Auftragsspitzen zu reinigen sind – und allein um solche abzufedern, war die Zeitarbeit einmal gedacht – haben Sie in der Zeitarbeit (welche ich in der Tat, wird sie missbraucht, wie es in Deutschland derzeit tausendfach geschieht, für eine moderne Form der Sklaverei halte) nichts verloren. Ich bin aber der Auffassung, dass jeder – auch etwa ein arbeitsloser Rechtsanwalt – Arbeiten annehmen muss, für die er überqualifiziert ist. Und ehrlich gesagt finde ich es einigermaßen überheblich, die Arbeit eines Hallenreinigers oder Müllwerkers als das „Ende“ zu bezeichnen.

            • theebayhater sagt:

              Wenn ich bedenke, was ich in kurzen Phasen als Leihsklave vom den Halbgöttern des Stammpersonals für überhebliche, gehässige und herablassende Sprüche in meinen Einsätzen zu hören bekam (ohne mich wehren zu dürfen, sonst beschwert sich der Kunde über die Ware). Wer kritisiert diese Leute! UND wenn ich erlebe, wie vehement meine Fallmanagerin in Kiel sich bemüht, mich in Zeitarbeitsfirmen (und NUR in solchen) zu klemmen, als bekäme sie dafür eine Provision! Seriöse Stellenangebote werden geflissentlich übersehen!
              Die interne Hartz-IV-Meinung ist wohl: „Dafür sind die 50+er doch zu alt! Für die kommen nur noch die Rammschläden in Frage!

            • Das Gefühl habe ich auch oft, dass die Fallmanager für die Älteren über 50 und älter es regelrecht darauf abgesehen haben, einen in irgendwelche komplett unqualifizierten Drecksarbeiten zu vermitteln. Mein Mann und ich haben uns selbständig gemacht … als freiberufliche Texter .. damit verdienen wir beide, da auch ganz neu in dieser Branche und erst dabei, Erfahrungen zu machen .. natürlich noch zu wenig, aber unterstützt wurden wir nie dabei … nur gehemmt und bei jedem Gespräch immer wieder gesagt, wir sollen uns doch daneben einen 450-Euro-Job suchen .. irgendeinen Nebenjob, das wäre doch viel besser … da würden wir aber nicht mehr, sondern eher weniger verdienen … Fahrgeld brauchen, so brauchen wir keins, können zu Hause arbeiten … und es wäre vermutlich körperlich schwer in unserem Alter und halt unterqualifiziert, was für Menschen, die nicht denken können müssen .. warum also will man uns unbedingt Drecksarbeit aufdrücken .. sind wir Alten nichts mehr wert oder hoffen sie, wir begehen unter solchen Umständen vielleicht eher Selbstmord, damit sie unsere Rente, die ja nicht mehr lange auf sich warten lässt, einsparen können?

            • H.H. sagt:

              Das ist schlimm und es ist natürlich auch traurig, dass sich die Deutschen offenbar (nicht nur) am Arbeitsplatz noch immer für die schlimmste aller denkbaren Lösungen von Rollenkonfliken – nach oben buckeln, nach unten treten – entscheiden. Mit flachen Hierarchien kann man dem entgegen zu wirken suchen. Leiharbeit freilich bewirkt das genaue Gegenteil, nämlich zwei „Klassen“ von Arbeitnehmern. Ich denke, die Probleme der Leiharbeit sind in Teilen der Politik durchaus auch angekommen:
              http://www.spdfraktion.de/themen/leiharbeit
              http://www.linksfraktion.de/themen/leiharbeit/

              Dass viele IFK ihre „Kunden“ nach wie vor vollkommen unreflektiert und unkritisch an Zeitarbeitsfirmen und Callcenter „vermitteln“, ohne zumindest ein Hauch von Problembewusstsein für die Sorte „Arbeitgeber“ erahnen zu lassen, ist auch mir ein stetes Ärgernis. Bei einigen Mitarbeitern von sog. „Trägern“, die für die Jobcenter arbeiten, sind mir zudem Verbindungen zu Leiharbeitsfirmen bekannt geworden, die mehr als nur ein Geschmäckle haben. Bei IFK ist dies indessen eher unwahrscheinlich. Den IFK dürfte vor allem ihre „Integrationsbilanz“ im Nacken sitzen.

              Mit 50+ hat die Art der Vermittlung, so mein Eindruck, eher weniger zu tun. Das Problem in Kiel ist: Es fehlt einfach an Arbeitsplatzalternativen. Kein Wunder bei einer Stadt, deren Verantwortlichen jede Idee fehlt, wie sie die Stärken – Universitätsstadt, Hafenstadt, Tourismus, Kieler-Woche-Stadt – zur Schaffung von Arbeitsplätzen nutzen könnte.

              Abschließend: Ich habe selbst überlegt, ob ich die Worte „alles tun, um Sie in Arbeit zu bringen“, benutzen soll. Sie haben Recht, dass das eine typische Jobcenterfloskel ist, die mich auch nervt. Zum einen fielen mir aber schlicht keine besseren Worte ein, zum anderen ärgere ich mich aber auch mehr darüber, dass genau dies – die Vermittlung in Arbeit oder jedenfalls ernsthaft Bemühungen in diese Richtung – seit nunmehr 8 Jahren eine leer Versprechung geblieben sind. Gegen wirklich Vermittlung in Arbeit oder wirkliche Weiterbildung, so darf ich vermuten, hätten Sie sicherlich auch nichts einzuwenden.

            • Heini Himmli sagt:

              Ist ja alles schön und gut – aber leider werden die für die Nebenkosten verantwortlichen Preise nicht sinken, sondern eher das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Darüber kann man sich unterhalten bis zum nächsten Weltuntergang…

              Noch mal zum (eigentlichen) Thema 50+: Tatsache ist, ich schreibe Bewerbungen, soweit es geht. Auch wenn Sie so formulieren wie die Jobcenter (50 ist doch kein Alter! Sie sind noch jung genug bis zur Rente usw. usw.) – gehen Sie doch mal einkaufen z.B. bei Karstadt, ALDI, LIDL usw. (ich komme nämlich aus dem Einzelhandel). Dann wird Ihnen auffallen, daß da überwiegend nur junge Leute arbeiten, die nicht älter sind als – sagen wir mal – geschätzte 32 Jahre (hat auch was mit niedrigen Personalkosten zu tun). Und die tatsächlich schon älter sind, sind Angestellte, die die Firmen einfach nicht loswerden (10 Jahre und mehr in der Firma und und und …).

              Natürlich haben Sie recht, wenn sie sagen, daß dafür u.a. die Arbeitsagentur zuständig ist. Aber was passiert bei denen? Rein gar nichts!! Nur das Übliche (Praktika machen, sinnlose Maßnahmen, 1,-€-„Zwangsarbeiten“).

              Gewiss, es gibt für ca. 6 Millionen geschätzte Arbeitslose nicht genug freie Stellen – aber was die Integration in eine Vollzeitbeschäftigung betrifft (bei gerechter Bezahlung natürlich), da haben sowohl die Arbeitsagenturen als auch die Politik ganz einfach versagt! Und Besserung ist einfach nicht in Sicht – das ist nun mal Tatsache …

        • theebayhater sagt:

          Nur mal nebenbei … bei all den „Empfehlungen“ wäre zu bedenken, hier könnten auch einige Jobcenter Angestellte umherleechen!

          • Klar, hier wie in anderen Foren und Blogs wird bestimmt der ein oder andere Jobcenter-Mitarbeiter mitlesen. Aber gehen Sie mal davon aus, dass da einige dabei sind, die ihre Arbeit durchaus aus kritisch sehen und sich in die Situation ihrer „Kunden“ hineinversetzen können. Zudem ist der Blog natürlich nicht dazu da, in konkreten Fällen rechtlich Hinweise zu geben, die etwa auch Rückschlüsse auf die Person der Poster zulassen.

          • Heini Himmli sagt:

            Von mir aus gerne – sollen sie doch!

            Aber das ist nun mal die bittere Wahrheit. Entweder man wird in Maßnahmen gesteckt – so blödsinnig sie auch sind – oder man muß 1,- €-Tätigkeiten annehmen wie z.B. Papiersammeln oder als „Verkäufersklave“ bei Obolus (was mir bei kritischen Äußerungen meinerseits während dieser (Zwangs)Teilnahme in diesem Laden den Rauswurf brachte). Und das auch noch von einer anderen Teilnehmerin, die von einer 1,-€-Kraft zu einer 2,-€-Kraft „aufgestiegen“ ist. Die hatte persönlich was gegen mich und auf einen sog. „Fehler“ von mir nur gewartet. Also rechtlich habe ich so meine Zweifel, ob diese „Dame“ dazu berechtigt war und ob sie nicht mir gegenüber ihre Kompetenzen (eindeutig?) überschritten hatte. Also „übersetzt“ gesagt: Das war keine Festangestellte!!).
            Ich mußte eine schriftliche Stellungnahme über den Fall machen. Und meine damalige IFK hat es einfach nicht interessiert! Da geht es doch da ganz einfach nach Motto: Raus aus der Statistik – egal wie!
            Und das kann es ganz einfach nicht sein!! Aber so ist es nun mal, man ist halt irgendwie erpressbar. Und das nutzen viele Jobcenter-Mitarbeiter ganz einfach aus. Hinterher interessiert´s keinen mehr.

            Und die Politik schon gar nicht…

  5. Elke Wernig sagt:

    Ich wurde auch an diese Abteilung weiter gereicht, darf aber nicht in den Club, da ich mich weigere die EGV zu unterzeichnen, die mit der bekannten „Recht“sfolgenbelehrung versehen ist. Das Dokument der Schande (Ralph Boes, Brandbrief) hat also auch da Einzug gehalten.
    Den Schilderungen meiner Vorredner kann ich mich nur voll anschließen. Call-Center-Atmosphäre, laut, jeder hört die Geschichten der Anderen. Versprechungen bis der Arzt kommt, viel Geschwaller ohne was zu sagen. Bemerkenswert ist, dass alle Versprechen die im Gespräch gemacht wurden in der EGV dann vollständig fehlten. Naja, versprechen kann man sich ja öfter.
    Meine Stellungnahme (5 Seiten) zur Weigerung habe ich nun fertig und geht Montag per Einschreiben Rückschein raus.
    Ich bin arbeitslos, ja, über 50, ja auch, aber ich bin weder schwachsinnig, noch Analphabet.
    Herr Hildebrandt, ich denke, Sie bekommen Arbeit. Da ich nun wieder zurück ans JC gereicht werde, ist der Ärger vorprogrammiert.
    Seit Jahren verweigert mir „das Amt“ die (finanzielle) Unterstützung um wieder in die Selbständigkeit zu gehen, obwohl ich mehrfach vollständige Konzepte dazu vorgelegt habe.
    Begründung:
    Sie sind über 25, haben eine abgeschlossene kfm. Ausbildung, somit steht Ihnen keine weiter Ausbildung zu. Gehen Sie in ihren gelernten Beruf (hier bin ich 30 Jahre raus!!!!), dann können Sie sich das selbst finanzieren.
    Stellenangebote gab es in den 9 Jahren, genau EINS….Call-Center Freenet.
    Vollkommen sinnfreie Beschäftigungsmaßnahmen kamen schon häufiger. Mal ehrlich, ich brauche keine weitere Beschäftigung. Bin mit Haushalt, Garten, meinem Hund, meiner Katze und meinem sozialen Umfeld vollkommen ausgelastet.
    Ich mache, egal wie, meine Ausbildung zum Tierhomöopathen! Dazu brauche ich 163,– Euro für 2 Bücher, den THP (Tierheilpraktiker) habe ich mir schon abgeschminkt. Kosten dafür ca. 4 bis 5tausend. Ich brauche noch eine Weile dieses Geld zu sparen. Egal.
    Ich bin ein freier Mensch mit Grund- und Menschenrechten. Diese fordere ich ein, auch beim JC. Das gibt immer Ärger.
    Leih- und Zeitarbeitsfirmen lehne ich strickt ab. Weder will ich mir Arbeit leihen, noch lasse ich mich verleihen. Sie unterlaufen den sog. 1 Arbeitsmarkt völlig, schaffen Billiglohnplätze. Diese Firmen haben es den AG ermöglicht ihr jahrelanges Fachpersonal, für das sie Tariflöhne zahlen mussten, zu feuern um es sich über solche Vereine, zum halben Preis, wieder zu holen. Eine Politik, die sowas unterstützt, fördert, das Volk verheizt, gehört fristlos gekündigt.

  6. Ich hoffe, es ist nicht so schlimm, wenn wir aus dem Raum Preetz kommen und deshalb jetzt Erfahrungen mit midnmang 50plus machen. Ich bin 59 Jahre alt und mein Lebensgefährte ist 53 Jahre alt. Wir waren beide bereits vor der Totalpflege meiner schon vorher leicht pflegebedürftigen Mutter auf ergänzende Hartz IV-Leistungen angewiesen. Mein Lebensgefährte war lange Leiharbeiter und ich hatte einen 400-Euro-Job. In der Zeit von Oktober 2010 bis Ende September 2011 haben wir dann zu zweit meine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt .. Pfflegestufe III nach einem Sturz und Trümmerbruch, 90 kg schwer, ich konnte sie nicht alleine transportieren. Nach ihrem Tod machte ich zunächst einen 1-Euro-Job, fand während dessen allerdings eine freiberufliche Tätigkeit als Online-Autorin bei einem Textportal und erklärte das auch meinem Lebensgefährten, der dann auch dort angenommen wurde. Den 1-Euro-Job musste ich bis Mitte März 2012 dennoch beenden, obwohl ich anders mehr hätte dazu verdienen können. Online-Texter verdienen kein Vermögen, aber wir beide hatten endlich einmal ein Ja und anders als bei Leiharbeit oder einem 400-Euro-Job, wo die Fahrkosten den Freibetrag auch überstiegen haben, was vom Freibetrag übrig, denn ein Werbetexter arbeitet ja online zu Hause am eigenen PC und das kostet nicht mehr als sich ständig sinnlos sonstwo zu bewerben, denn uns Alte nimmt doch ohnehin keiner mehr.
    Obwohl wir unsere Umsätze allmählich steigern konnten und obwohl Online-Autoren erfahrungsgemäß im Winter mehr zu tun haben als in den Sommerferien, zwang die Vertretung unseres seit Monaten erkrankten Fallmanagers von midnmang 50plus meinen Lebensgefährten, nun bei der FAW die Maßnahme ProVil 50plus für 6 volle Monate zu besuchen. Es passiert dort so gut wie nichts. Soweit wir erfahren haben, kann die Vollzeitkraft der FAW auch bei sehr viel Mühe keine Firmen finden, die alte Leute haben wollen und das Unternehmen soll überlegen, dem Jobcenter den Vertrag vorzeitig hinzuschmeißen, da sie minus machen, denn für nicht vermittelbare Alte bekommen sie wohl auch nicht eine Bezahlung, die die Kosten decken würde, was wohl erfolgsabhängig sein soll.
    Die FAW scheint also nichtmal was dafür zu können, dass die Teilnehmen dort fast ohne Unterricht und an nicht funktionsfähigen PCs zu gähender Langeweile gezwungen werden.
    Ich alleine erwirtschaft für unsere kleine Firma momentan ca. 500 Euro im Monat. Zu zweit wäre es das Doppelte. Wir haben also beim Sozialgericht Klage eingereicht, die abgewiesen wurde. Die Begründung war, dass wir ja nicht in unserer Existenz bedroht seien, denn unser Hartz-IV-Ansprüch würde ja nicht sanktioniert und dass die Sinnhaftigkeit der Maßnahme angezweifelt würde oder aber dass wie ohne diese Maßnahme die Einnahmen aus unserer Selbständigkeit verbessern könnten, sei kein Grund für ein Urteil im Eilverfahren. Also muss mein Lebensgefährte in den sauren Apfel beißen und noch bis März da bleiben. Sollte ich da auch hin müssen, wären wir pleite, denn mein Partner ist Legastheniker .. als Chemiker mit Abitur ist er ausgesprochen witzig, gut für unseren Beruf, kann aber keine Texte abgeben, die ich .. ich hatte immer 15 Punkte in Deutsch oder Philisophie und war als Industrkekauffrau früher Chefin der Textverarbeitung bei der GEMA .. eben vorher Korrektur lesen muss. Wir sind eben ein Team, das nur die Chance auf einige Freibeträge nutzt, was auch dem Jobcenter und dem Steuerzahlen zugute käme, denn die Leistungsabteilung kann uns ja was abziehen … und das weniger, wenn mein Partner diese .. sorry den Ausdruck .. Schwachsinn mitmachen muss. Ich blogge alles, was wir hier erleben, Rache ist Blutwurst und als SEO-Texterin weiß ich inzwischen, wie man einen Blog bei google nach vorn bringt. Mich erinnert das, was wir mit 50plus erleben, sehr stark an Stasi-Methoden, gegen die man sich allmählich wehren sollte.

    • Der Beschluss des SG würde mich schon mal interessieren. Mir scheint der Focus der Gerichte auf eine Bedarfsunterdeckung gelegentlich zu eng. Wird etwa ein bestehendes Arbeitsverhältnis durch eine Maßnahme, welche ja (mit viel Wohlwollen gesprochen) allenfalls die Aspektanz auf eine Arbeit begründet, gefährdet, so trägt die Maßnahme nicht zur Eingliederung in Arbeit bei, sondern zu deren genauem Gegenteil. In diesem Fall drohen schwere und nachträglich kaum noch abwendbare Nachteile, die m.E. einen Eilantrag rechtfertigen. Häufigstes Beispiel aus der Praxis: Der Leistungsberechtigte fährt Taxi und muss – etwa für Krankenfahrten – flexibel sein. Dem steht eine Maßnahme mit starren Teilnahmezeiten entgegen. Der Arbeitgeber kündigt eine Entlassung für den Fall der maßnahmebedingten schlechteren Verfügbarkeit seines Arbeitgebers an. Hier muss nach meiner Auffassung ein Eilverfahren erfolgreich sein. Denn Sinn und Zweck des SGB II ist die Integration in Arbeit.

      • Gerne .. wie kommen wir beide zusammen? Mein Partner ist zwar in ca. 6 Wochen fertig, aber meine Eingliederungsvereinbarung, der dieser Beschluss auch widerspricht, denn wir haben dort abgemacht, dass ich meine Bemühungen, unsere Firma voran zu bringen, intensivieren möchte. Das konnte bzw. könnte ich noch mehr, denn es war mir Mitte Oktober (ab 1.9. läuft diese Maßnahme) gelungen, neben den inzwischen beiden Portalen einen etwas besser zahlenden eigenen Kunden zu finden. Den haben wir auch noch, der junge Mann ist nett und wartet und gibt mir nur so viele Aufträge, wie ich schaffe und der Jürgen halt am WE und z. B. Weihnachten oder Neujahr mal mit bearbeiten konnte .. deshalb hatten wir dann endgültig gefragt, ob Jürgen nicht helfen kann, weil ich auch Angst hatte, wir verlieren so vielleicht unseren ersten sozusagen richtigen Kunden .. bei den Portalen arbeitet man über einen Pool. Ich bin so wütend geworden, dass ich die Mitarbeiterin bei midnmang 50plus schriftlich beleidigt habe, mir zitterten vor Wut die Hände .. der Chef des Jobcenters Plön hat mir deshalb mitgeteilt, dass er mich nun anzeigen würde. Auch egal, irgendwann reicht es eben und ich verstehe diese Handlungsweise der ARGE nicht mehr. Sie würden mir sicher helfen können, dass uns das in Zukunft ein weiteres Mal erspart bleibt, wenn Sie erreichen könnten, dass wir eben nur fast unseren Hartz IV-Satz selbstständig zusammen kriegen .. man kann sich als Texter auch steigern, wir üben ja noch, denn der Job ist ja sozusagen eine Form von Journalismus und nicht ganz leicht .. wäre auch toll, weil wir das sicher nach der Rente noch weiter machen könnten, die auch nicht hoch ausfallen wird, wenn man uns jetzt in Ruhe daran arbeiten lassen würde und nicht ständig ausbremst.

        Darf ich hier unseren Blog nennen? Da finden Sie uns mit Namen, Adresse, e-mail, Telefonnummer.

        Seit ich bei meiner Ehescheidung keinen Anwalt fand, der meine Unterhaltsklage bearbeitet hat, habe ich nie wieder nach einem gesucht, sondern mich immer alleine durchgewuselt, aber ein Anwalt mit Lust dazu wäre schon toll.

        LG
        Renate

  7. Uschka sagt:

    Hallo, ich befinde mich zur Zeit in der Maßnahme 50 plus, es macht krank. Ich frage mich wann hört das Alles endlich auf, es reicht doch wie die Bundesagentur für Arbeit mit uns umgeht, dann muß man auch noch von Bildungsträgern durch den Fleischwolf gedreht werde?
    Was für mich schon wieder neu ist, ich habe einen Nebenjob bei dem ich 150 EURO im Monat dazu verdiene, angemeldet, dann bekam ich einen Bewilligungsbescheid, wo mir ein fiktives Einkommen von 400 Euro zu Grunde gelegt und angerechnet wurde. Diese Vorgehensweisen und Methoden sind für mich nicht nachvollziehbar. Ich hoffe auf ein neues Bewusstsein in den menschlichen Gehirnen.

    • Die Praxis der Anrechnung eines prognostisch zu hohen Einkommens ist rechtswidrig. Die Jobcenter machen dies gern, weil es für sie einfacher ist, zunächst (vorläufig) zu viel Einkommen anzurechnen und dann im Rahmen der endgültigen Leistungsfestsetzung ALG II nach zu zahlen, als (bei einer retrospektiv zu geringen vorläufigen Einkommensanrechnung) für den betreffenden Monat ALG II zurück zu fordern. Denn im letzteren Fall muss das Jobcenter, was in der Tat sehr mühselig ist, eine Anhörung verschicken, sodann einen Rückforderungs- und Erstattungsbescheid erlassen und auch noch die Bundesagentur für Arbeit mit dem Inkasso beauftragen.

      Tipp: Dem Jobcenter die Situation erklären. Darauf hinweisen, dass das Einkommen entweder konstant bei 150,- € liegen wird (dann sind auch nur 150,- € – vorläufig – anzurechnen und einer Korrektur bedarf es im Regelfall nicht) und für den Fall einer Überzahlung schriftlich erklären, dass Einverständnis mit der Verrechnung etwaiger doch stattfindender Überzahlungen im Folgemonat ohne Anhörung und Erlass eines Rückforderungs- und Erstattungsbescheides besteht. So hat das Jobcenter weniger Arbeit und die Leistungsberechtigten keinen Nachteil (denn selbst wenn bei der Einkommenskorrektur mal was schief laufen sollte, ist gegen die endgültige Leistungsfestsetzung ja immer Widerspruch möglich; außerdem korrigiert das Jobcenter offenkundige Rechenfehler nach meinen Erfahrungen auch so, also ohne Widerspruch.

  8. Angelika sagt:

    Nachdem ich nun den dritten Sachbearbeiter in 2 Jahren habe, wurde mir beim letzten Termin
    gesagt, dass die Teilnahme am „kernigen Ü50“ Programm freiwillig sei. Davon war vorher
    nie die Rede.
    Da ich leider keinen Beistand dabei hatte, mir das nur mündlich mitgeteilt wurde, kann ich es nicht beweisen. Natürlich habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und mich vom
    „Kernigen“ verabschiedet, aber nicht, ohne mir vorher noch anzuhören, wie gut ich es doch
    im Ü50 Programm hätte. Es werde viel mehr für mich getan – leider habe ich davon nichts mitbekommen. Nicht mal die Fahrtkosten zu einem Vorstellungsgespräch sollten mir bezahlt werden. Für 450 € Jobs gäbe es keine Erstattung, die muss ich allein tragen. Den Antrag habe ich dann schriftlich nachgereicht. Zu guter Letzt bekam ich noch einen Verwaltungsakt mit auf den Weg, der vor Fehlern nur so trotzt und einen Widerspruch fordert.
    Jedenfalls wollte ich das mit der „Freiwilligkeit“ mal hervorheben, eventuell möchte der ein oder andere dem gastlichen JC auch den Rücken kehren und könnte seinen Sachbearbeiter darauf ansprechen. Besonders für die, die aus Neumünster oder Rendsburg immer anreisen müssen.

    • In der Sitzung des Jobcenter-Beirats vom 29.05.2013 teilte der Geschäftsführer des Jobcenters Kiel unter TOP 5 mit:

      „Das Projekt 50+Kernig stellt sich zunehmend als problematisch dar, da es sich meist um Langzeitarbeitslose handelt, die nicht von der Arbeitsmarktentwicklung profitieren.“

      Wenn man diesen Satz liest, reibt man sich schon die Augen. Als langzeitarbeitslos gilt, wer ein Jahr oder länger arbeitslos ist, § 18 Abs. 1 SGB III. Die Voraussetzungen erfüllt der ganz überwiegende Teil der Bezieher von Leistungen nach dem SGB II. Was also haben die Projektverantwortlichen erwartet? Das Projekt 50+Kernig stellt sich schlicht deswegen als „problematisch“ dar, weil die Ansprechpartner zentral in Kiel und nicht „vor Ort“ sitzen (also da, wo die potentiellen Arbeitgeber sitzen könnten), die meist neuen Mitarbeiter schlecht geschult waren, ihre Kunden nicht kannten, die erforderlichen Unterlagen nicht hatten und schlicht keine Beratungs- und Vermittlungsleistungen anbieten konnten, die nicht auch die „ganz normale“ Integrationsfachkraft im Angebot hatte. Kurzum: Es war Verschwendung von Steuergeldern. Nicht mehr, aber leider auch nicht weniger.

    • Stones sagt:

      „Es war Verschwendung von Steuergeldern. Nicht mehr, aber leider auch nicht weniger.“

      Das kann ich aus meiner Erfahrung mit 50+ kernig nur bestätigen.

      Aber eben das ganze Hartz IV System gehört abgeschafft, weil es schlichtweg
      menschenunwürdig ist und man von dem wenigen Geld am gesellschaftlichen
      Leben in keinster Weise teilnehmen kann, zumal die Nebenkosten, Lebensmittel etc.- alles wesentlich teurer wird.
      Ein Armutszeugnis für so ein reiches Land, in dem dank der Politik die Kluft zwischen arm und reich immer größer wird .

      • Ich glaube ja immer noch, dass es Aufgabe jeder Gesellschaft ist, auskömmliche Arbeit zu organisieren und nicht nur umzuverteilen. Denn Letzteres wird auf Dauer nicht gut gehen. Wir neigen ein wenig dazu, die Wirtschaftskraft Deutschlands zu überschätzen. Auch Deutschland verliert seit Jahrzehnten einen Industriezweig nach dem anderen und weist immer mehr eine Monostruktur auf, die uns krisenanfällig macht. Gucken Sie, was Sie in den letzten Monaten gekauft haben – und in welchen Produkten (mit Ausnahme von Lebensmitteln) noch heimische Arbeitskraft steckt. Das scheint mir das zentrale Problem zu sein. Solange indes Wirtschaftspolitik (die diesen Namen verdient) unter Hinweis auf die allmächtige Globalisierung faktisch nicht mehr stattfindet, wird sich an dieser Entwicklung wohl wenig ändern. Es sei denn, der Verbraucher nutzt seine Marktmacht und kauft wider mehr heimische Produkte. Aber auch daran glaube ich nicht wirklich – Geiz ist ja so geil.

        • Der Verbraucher kann es ja oft gar nicht mehr tun, selbst wenn wollte. Wir haben Millionen von Menschen in diesem Staat, die arm sind, mit oder ohne Job. Die müssen sich nach der Decke strecken. Gerade bei Lebensmitteln haben wir eine richtig hohe Inflationsrate, und gerade bei den superbilligen Sachen, die eben Arme noch kaufen und auch kaufen müssen, denn billiger geht es ja meistens gar nicht mehr .. und wenn diese Gruppe mal was anderes kaufen muss als Lebensmittel, dann wird sie da auch auf den Preis schauen müssen, ganz zwangsläufig .. der Verbraucher kann das nicht mehr entscheiden, denn der Durchschnittsverbraucher wird ja immer ärmer und nur ein kleiner Prozentsatz immer reicher .. diese Menschen machen aber den Umsatz aus, den die deutsche Wirtschaft brauchen würde.

          Ich wage nur zu bezweifeln, dass an den Stellen, wo die Entscheidungen fallen, Menschen sitzen, die das umsetzen, selbst wenn sie die Intelligenz dazu hätten, es verstehen zu können.

          LG
          Renate

          • Das Problem sehe ich. Ich kann allerdings aus zahlreichen Erfahrungen berichten, dass es durchaus Menschen im Leistungsbezug gibt, die ein sehr bewusstes Leben führen, sich durchaus gesund ernähren usw., dafür aber etwa auf Handys, Auto etc. verzichten. In Kiel etwa gründen gerade Leute aus dem ALG II-Bezug heraus einen Bioladen. Wenn es auf den gewohnten Pfaden – lebenslange Anstellung – nicht weitergeht, muss man neue Wege erproben.

        • Stones sagt:

          Ein paar Gedanken meiner Einstellung seien hier erlaubt:

          Da sich daran freiwillig nichts ändern wird, verstehe ich umso weniger, dass unsere Volksvertreter zum großen Teil durch entsprechende Gesetze nichts ändern – wie z.B. am Mindestlohn und an der unterschiedlichen
          Bezahlung für Zeitarbeiter gegenüber den Festangestellten,dass sie für selbige Arbeit selbigen Lohn bekommen. Teilweise bekommen sie aber nur die Hälfte des Lohnes der Festangestellten.

          Es ist so, wie es ist, kann man deshalb nicht so stehen lassen.

          Ebenso nicht den ständig gebrachten Spruch von CDU und FDP:

          Wir mischen uns nicht in die Wirtschaft ein, das müssen Gewerkschaften und AG selbst aushandeln. Dass das nicht klappt, haben Jahrzehnte bewiesen. Volksvertreter haben in erster Linie dem Volke zu dienen und nicht der Wirtschaft. Von daher sollte auch für die Bundestagsabgeordneten ein Verbot von zusätzlicher Arbeit in der Wirtschaft gelten, damit dieses Geküngel aufhört. Wem das nicht passt, der sollte kein Abgeordneter
          und somit Volksvertreter werden, sondern gleich in die Wirtschaft gehen.

          Letztendlich liegt es natürlich auch an der Masse der Nichtwähler, dass sich leider hierzulande nichts ändert.

          Also ändern könnte sich durchaus etwas, wenn der Egoismus mal aus vielen Köpfen verschwinden würde und es ein Wirgefühl gäbe.

          Es muss nicht sein, dass es Leute gibt, die das 50 – 100 – oder noch mehr fache von anderen verdienen und sich die Aktionäre die Taschen füllen, obwohl das erwirtschaftete Geld natürlich viel eher den Arbeitnehmern zusteht, die den Gewinn erst erarbeiten.

          Es muss nicht sein, dass mittlerweile immer mehr Menschen trotz Vollzeitarbeit noch staatlich bezuschusst werden müssen, weil die Löhne derart niedrig sind.

          Es muss nicht sein, dass es das Hartz IV System überhaupt gibt, dass erst Sklavenarbeit legitimiert. Das heißt, dass der Fallmanager seinen „Kunden“ zu jeglicher Arbeit verdonnern darf, egal, was dieser vorher gelernt und gemacht hat. Wehrt sich der Kunde und nimmt eine sehr schlecht bezahlte Arbeit absolut unter seinem Niveau nicht an, wird sein Regelsatz gleich erst einmal um 30% gekürzt. Das bedeutet, dass er nicht mehr existieren kann. Die Sanktionierungen können sogar auf null gehen – dann steht man auf der Straße.
          Also werden die Menschen gezwungen, jegliche Arbeit durch das Mittel der Sanktionierung anzunehmen. Egal, zu welchen Bedingungen.

          Das nennt sich Zwangsarbeit und ist in Deutschland per Grundgesetz eigentlich verboten. So baut man – politisch eingeführt und gewollt – eine Armutsarmee für die Wirtschaft auf, die diese natürlich liebend gerne nutzt.

          Genau, wie es nicht sein muss, Spekulanten und Banken in Milliardenhöhe ob ihres aus Gier entstandenen Verlustes zu retten, wo es hierzulande auch immer mehr Menschen gibt, die sich bei Tafeln etc. anstellen müssen. Das ist beschämend und erschreckend, dass es so etwas in so einem reichen Land überhaupt gibt.

          Es muss auch nicht sein, sich in der Neujahrsansprache hinzustellen und zu verkünden: Deutschland geht es gut.

          Immer mehr Menschen in Deutschland geht es nämlich schlecht und dann so etwas zu behaupten, empfinde ich gelinde gesagt als höhnisch und sehr unpersönlich. Wer ist denn Deutschland überhaupt? Es geht um Menschen und deren Schicksale und nicht um die Wirtschaft in erster Linie, die übrigens ohne ihre AN einpacken könnte.

          Und damit sich nicht extreme Randgruppen durchsetzen, muss gehandelt werden und eine gerechtere Umverteilung von oben nach unten dringend erfolgen – eben durch die Politik – ansonsten wird der Volksfriede stark gefährdet und auf Zeit gesehen – hinüber sein.

          Wenn man sich mit Menschen einmal unterhält, so denken immer mehr so, wie ich es hier niederschreibe. Das lässt einen zumindest ein wenig Hoffnung auf Besserung verspüren.

  9. Ich habe auch eine Kochecke in meinem Blog, wo ich Tipps gebe, wie man sich auch von ALG II zumindest halbwegs gesund ernähren kann. Der „Luxus“ meines Mannes und mir sind unsere Katze, unser Hund und zwei Gnadenbrotpferde, die die Freibeträge, die wir durch Arbeit gegenüber Hartz IV pur haben, ca. wieder verbrauchen .. die stehen ja nicht umsonst auf dem Bauernhof. Andere Leute rauchen vielleicht, haben irgendein anderes Hobby und möglichweise anders als wir keine zusätzlichen Freibeträge, weil sie gar keinen Job haben.

    Also wenn man ganz von Hartz IV leben muss, es ist nicht einfach, sich gesund zu ernähren, weil 5 x täglich Obst, Gemüse und Salat in meinen Augen von diesem Geld nicht zu finanzieren sind.

    Ich gebe für die beiden Pferde 280 Euro im Monat aus plus mal Schmied, Impfungen usw., also ca. um und bei die Freibeträge, die mein Mann und ich übrig behalten.

    Übrig bleibt also trotz Arbeit für uns auch nur der Regelsatz .. und ich kann oft nicht so viel Obst, Salat und Gemüse kaufen wie ich gerne würde und muss dann auf Nudel mit Soße und ähnlichen Billigfraß ausweichen, was halt ungesund ist.

    Ich kaufe immer für eine recht übergewichtige Raucherin aus dem Nachbarhaus mit ein, die bei Kleidergröße 60 große Probleme hat zu laufen .. die Frau isst nicht viel, aber sie raucht viel und kompensiert dieses Laster dann, indem oft Kartoffeln ihr einziger Vitamin-C-Träger sind, Ketchup für Vitamin A sorgen muss, Remoulade für Omega-3 – und Omega-6-Fettsäuren usw.

    Klar kann der Gesetzgeber jetzt sagen, hör auch zu rauchen .. ich bin immer Nichtraucherin gewesen, kenne aber genug Leute, denen es schwer fällt aufzuhören.

    Ich würde auch niemals meine beiden Gnadenbrotpferde an einen Rossschlachter verkaufen, da verhungere ich lieber, liebe die beiden Tiere, die ich schon sehr Jahrzehnten habe und natürlich angeschafft habe, als es uns gut ging.

    LG
    Renate

  10. theebayhater sagt:

    Da möchte ich auch noch Folgendes anbringen:
    Ich bin offensichtlich weiter oben von Herrn Hildebrandt missverstanden worden als er annahm, ich würde auf Hilfsarbeiter herabsehen. Das stimmt nicht! Was mich viel mehr stört, ist die mangelnde Qualifikation der Jobcenter Mitarbeiter, ihre „Kunden“ nach dem Aktenschließverfahren „vermitteln“ zu wollen.
    Es dürfte den meisten Betroffenen bekannt sein, dass die ZAF so gut wie jeden nehmen wollen (es geht letzten Endes selten wirklich um das konkrete Angebot in der Web-Jobbörse, sondern um die Aufnahme eurer Daten ins System (so wie man eine neue Schraubensorte oder eine neue Profilstahlgröße auf Lager legt). Letztendlich: was nützt es eigentlich dem Jobcenter, wenn ich nach einer Zwang- oder Nötigungssvermittlung im nächsten Monat wieder bei denen auf der Matte stehe? Alte Akte zu, neue Akte anlegen. O-Ton FM: „Seufz! Diese arbeitsscheuen Alten machen UNS nur Arbeit!“
    Ich bemühe mich weiterhin selbstständig um Arbeit, stehe aber Vorschlägen von Jobcenter Mitarbeitern pauschal ablehnend gegenüber, Ausnahme wäre da höchstens bei einer Inge Hannemann. Dabei berufe ich mich auf Art. 12 GG, egal ob es z.Zt. in der Praxis ausgehöhlt wird oder nicht. Nur ICH bin qualifiziert für MICH eine passende Arbeitsstelle zu finden! Leute mit Ausbildung/Einweisung im Verwaltungswesen sicher nicht, eben so wenig wie ich für deren Arbeit qualifiziert wäre.
    Mir ist klar, dass ich als Hartz-IV-ler erpressbar bin. Mann muss sich der Obrigkeit gegenüber taktisch verhalten! Es gibt immer Mittel und Wege, und davon werde ich bis zum Renteneintritt so gut wie möglich Gebrauch machen.

    Zwei meiner Erlebnisse zum Schluß:

    Wie 50+ Arbeitslose angesehen werden, habe ich vor gut einem Jahr bei einer DAA Maßnahme für 50+ Klientel erlebt, als uns der freiberufliche Dozent/Coach/Werweiswas sagte: „Sie müssen alle aufhören, auf Ihre erlernten Berufe so fixiert zu sein! Sie liegen alle im ALDI Sonderangegotsregal! Sie müssen in Ihrem Alter froh sein, überhaupt vermittelt zu werden!“ Das nenne ich schlicht und einfach Diskriminierung und es zeigt, welcher Geist in diesem Lande herrscht!

    Bei meinem Profiling anfangs im Jobcenter wurde ich nach einer möglichen Alternativtätigkeit gefragt. Ich wollte damals noch guten Willen zeigen und antwortete darauf: „Ich könnte mir vorstellen, z.B. in einem Baumarkt technische Warenberatung zu geben, also welche Schraube wofür und Ähnliches.“
    Das verstand die Fallmanagerin folgendermaßen: „Also hier ist eine freie Stelle in einem Diskountmarkt – Reinigungs- und Hoftätigkeiten. Und hier wird eine Kraft für Wartung und Pflegetätigkeiten gesucht. Wäre das nichts?“ Ich weiß, es gibt viele deutsche Dialekte, bis dann wusste ich noch nicht, dass es auch verschiedene Arten Hochdeutsch gibt!

  11. Treitner Siegfried sagt:

    Die Maßnahme von 50plus in München bei der daa/verdi erfolgte auf eigenes Ansuchen.
    Nach deren Website besteht die Möglichkeit auf Vermittlung eines Betriebspraktikums mit der Option auf Übernahme sowie Qualifizierung für den 1. Arbeitsmarkt.
    Das Ganze entpuppt sich als ein Witz.
    Die Kurse beinhalten die Themen wie Kochen, Besichtigungen am Vormittag von einem Friedhof, Rosengarten, Aqua-Gymnastik, Ernährungsberatung, Singen oder Erzähle über deine Lebenserfahrung usw.
    Auch gab es schon einen Sozialpädagogische Exkursion im Besichtigung eines Naturkundlichen Museums Nymphemburg/München mit der Ausstellung über die Verschwendung von Nahrungsmittel.
    Bei einem Vorstellungsgespräch sind diese Kurse schwer erklärbar.
    Qualifizierende Kurse finden nicht statt und ein Betriebspraktikum existiert auch nicht.
    Fazit ! Mit dieser Maßnahme werden die Steckenpferde der Mitarbeiter bezahlt und die Bewerbung für den Ersten Arbeitsmarkt ist Privatsache der Teilnehmer


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