Einzelhandel: Ausbilden statt einstellen?

(c) LieC / pixelio.de

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In ihrer heutigen Ausgabe titeln die Kieler Nachrichten auf Seite 1: „Fast 10.000 Lehrstellen in Schleswig-Holstein noch frei“. Es herrsche Bewerbermangel, jeder fünfte Betrieb könne seine Ausbildungsplätze nicht besetzen. Zu den „Top Ten“ der freien Plätze gehöre etwa die Ausbildung zum Kaufmann/-Frau im Einzelhandel. Hier seien landesweit noch 879 freie Ausbildungsplätze zu vergeben.

Auszubildende sind die billigeren Arbeitskräfte

In meiner anwaltlichen Praxis berichten mir zahlreiche junge Mandanten mit einer abgeschlossenen Lehre im Einzelhandel, dass sie trotz intensivster Bemühungen und einem guten Abschluss keine Anstellung finden konnten. Sie erklären sich das unter anderem auch damit, dass der Einzelhandel zwar gerne Auszubildende als günstige Arbeitskräfte nimmt, den Arbeitgebern ausgebildete Einzelhandelskaufleute aber zu teuer sind. So wurde mir von einem bekannten Schuhhändler in Kiel erzählt, der fortlaufend 4 Auszubildende vollschichtig beschäftigt, aber nur 3 fest angestellte Mitarbeiter und 2 bis 3 Teilzeitkräfte hat, deren Arbeitszeiten sich zudem nach dem Umsatz richten. Nicht anders sieht es in vielen anderen Einzelhandelsunternehmen aus. Es bedeutet eins und eins zusammen zu zählen um zu dem Schluss zu gelangen, dass im Einzelhandel über den Bedarf ausgebildet wird. Die Sorge des Einzelhandels gilt dann wohl auch weniger dem qualifizierten Nachwuchs als den Auszubildenden selbst.

20.748 Verkäufer in Schleswig-Holstein suchen einen Job

Ein Blick in die Statistik des Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass es in Schleswig-Holstein einen Mangel an Fachkräften für den Einzelhandel nicht gibt: Im März 2014 gab es 13.015 Arbeitslose (März 2013: 12.507) in Verkaufsberufen (mit Helfern) und 20.748 Arbeitssuchende (März 2013: 19.803) in diesem Bereich bei 1.430 als unbesetzt gemeldeten Arbeitsstellen.

Einzelhandelskaufleute orientieren sich neu

Ein Teil meiner Mandanten geht mittlerweile wieder zur Schule, um einen höheren Schulabschluss zu erwerben. Andere haben sich zu einer neuen Ausbildung entschlossen, die ihnen ernsthafte Berufsperspektiven eröffnet. Auch in hiesiger Bürogemeinschaft wird gerade eine junge Frau mit abgeschlossener Ausbildung als Einzelhandelskauffrau zur Rechtsanwalts- und Notarangestellten ausgebildet. Ihre Bilanz nach langer, erfolgloser Suche nach einer Anstellung im Einzelhandel: In dem Beruf habe ich keine Zukunft.

Der Markt irrt nicht

Offenbar spricht sich das unter jungen Leute herum und sie meiden bestimmte Ausbildungsberufe. Und das ist gut so. Denn der Ausbildungsmarkt ist ein Markt wie jeder andere. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Das Angebot scheint groß zu sein, die Nachfrage aber – zu Recht – nicht. Denn arbeitslos sein geht auch ohne Ausbildung. Und Berufe mit Perspektive gibt es ja zum Glück auch noch.

Rechtsanwalt Helge Hildebrandt


20 Kommentare on “Einzelhandel: Ausbilden statt einstellen?”

  1. Lutz Große sagt:

    Nach meinem Wissen sind es derzeit rund um Kiel mindestens 3.000 mit abgeschlossener Berufsausbildung und zum großen Teil mit Berufserfahrung, die zu den Lohnerwerbslosen gezählt werden und ihre Ausbildung im Einzelhandel erfolgreich abgeschlossen haben.
    Da wird also selbst der „neue Renner“ in Kiel, Möbelkraft genannt, als kraftloses Unternehmen mit seinen paar Verkäuferinnen und Verkäufern keine wirkliche Entlastung bieten. Dann bleibt auch noch die Frage zu stellen, ob man in dem Beruf wirklich heute eine Familie ernähren kann. Viele kommen ja nicht mal mehr als Single über die Runden, wenn sie im Dunstkreis des Einzelhandels arbeiten und müssen im Jobcenter aufstocken, mit allen Lasten und Belastungen, die die Jobcenter so mit sich bringen.
    Und wenn man mal ein Schild an einer Ladentür sieht, dann suchen die Geschäfte immer wieder die knackigen 450,00 Euro-Kräfte…
    Ob Herr Kämpfer ab Mai als Oberbürgermeister in Kiel, oder der Herr Albig, der die Landespolitik marktführend verkauft, auch von 450,00 € im Monat leben können?

    • Es ist tatsächlich so: Ausgebildete Einzelhandelskaufleute haben in Kiel allenfalls Chancen auf einen 450 € Job.

      • Lutz Große sagt:

        Was mir zu diesem Thema noch auffällt: Je weniger die Menschen bei einer Arbeit verdienen, desto geringer ist ja logisch auch die Leistung, die beim Kunden dann noch ankommt. Der Begriff Motivation ist längst in vielen Teilen der Wirtschaft negativ besetzt.
        Wenn ich zum Beispiel in einem elektronischen Fachmarkt eine Beratung zu einem Gerät möchte, ist Fachkompetenz auf der Verkäuferseite nicht nur reine Glücksache, sondern immer seltener anzutreffen. Die Kompetenz ist ausgeprägt auf ein Verramschen der vorrätigen Ware und nicht auf sachbezogene Notwendigkeit. Auch beim einfachen Einkauf von Schuhen erlebe ich seit einigen Jahren permanent Überraschungen:
        Wenn ich Schuhe in der Schuhgröße 39 sehen möchte, werde ich regelmäßig an das Regal für Schuhe ab Größe 40 verwiesen und mit Glück an ein Fachgeschäft mit Übergrößen 🙂
        Ich bin dann immer an die US-Sitcom „Eine schrecklich nette Familie“ erinnert, an den Schuhverkäufer Al Bundy ….
        Und das Resümee für mich: Die Politik zeigt auch hier im Einzelhandel durchschlagenden Erfolg …

        • Martina Bedregal Calderón sagt:

          Aus diesem Grund ist deutsche Qualität bei Produktion (sofern noch hier und nicht in Indien, China etc. von Billigstlohnarbeitern produziert wird) und Service auch immer weniger gegeben.

  2. Und ich glaube, um so einen Job an der Kasse oder zum Regale auffüllen zu kriegen, muss man unter Umständen nicht einmal so eine Ausbildung haben. Und wird für diese 450 Euro im Einzelhandel richtig lange arbeiten müssen.

    • Richtig. Schlimm eben nur, dass es mit Ausbildung nicht besser aussieht.

      • Lutz Große sagt:

        Vieles im Arbeitsbereich Einzelhandel wird ja auch unter „modernen Dienstleistern am Arbeitsmarkt“ angeboten. Herausragend da auch ein Beteiligungsunternehmen des Unternehmers Herrn Rossmann, hier schon lobend in der Vergangenheit erwähnt:
        http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/lohnwucher-die-verborgene-seite-des-rossmann-reiches/6628640.html
        Trotz eines Dementi des Herrn Rossmann in einer späteren Fernsehsendung, irgendwo noch auf Youtube vorrätig, hatte der Artikel bis heute Bestand im Netz und dieses ja nicht ohne Grund. Zwischenzeitlich waren ja die damaligen Vertragslagen auch rechtlich als sittenwidrig bekannt geworden und die damals verantwortliche Gewerkschaft aus den christlichen Reihen, die mit Genehmigung des DGB die sittenwidrigen Löhne einführte, ist ja vom Markt der Arbeitnehmervertretungen verschwunden.
        Das Unternehmen wurde kurzer Hand umstrukturiert, es gab eine satte Lohnerhöhung und man spricht in den Kreisen ungeniert von 6,63€ bis 6,93€ Brutto/Stunde, nur eingeschränkt Ersatz für Reisekosten und auch von arbeitnehmer- und menschenfeindlichen Drill am Arbeitsplatzt. Die Fluktuation ist in solchen Unternehmungen entsprechend höher, als ein Lohnzuwachs für die Arbeitnehmer_innen, besser als Betroffene zu bezeichnen. Heute sind die Arbeitskräfte in der Unternehmung ISP zusammengefasst und auf der Webseite spricht man ausdrücklich nicht von Preisdumping. Unter 7€ Bruttolohn und Reisekosten in einem unverhältnismäßigen Aufwand, bürgen aber für die Aufstockung der Löhne für die Arbeitnehmer, wenn jemand davon leben will. Der unternehmerische Trick heisst heute Werksvertrag 😦
        http://www.isp-deutschland.de/
        Gern wird so ein Job auch als Zweitjob angenommen, weil in einem Land, in dem Produktionsarbeitsplätze zu einem großen Teil wegglobalisiert wurden, bleibt es nun mal auch nicht aus, dass der Wert der Arbeitskraft weiter verfällt …

        • Der Bericht zum sauberen Herrn Rossmann ist ja interessant. Ich habe noch in Erinnerung, wie Dirk Rossmann den vor der Arbeitslosigkeit stehenden „Schlecker-Frauen“ generös anbot, sich bei Rossmann zu bewerben. Die „Schlecker-Frauen“, die daraufhin Bewerbungen an Rossmann versandt haben, berichteten später, nicht einmal eine Antwort auf ihre Bewerbungen erhalten zu haben. Und natürlich: Die tiefere Ursache aller Probleme am deutschen Arbeitsmarkt sind – schön gesagt – die „wegglobalisierten Arbeitsplätze“.

  3. Martina Bedregal Calderón sagt:

    Und Überstunden dieser 450-Euro-Kräfte werden nicht immer bezahlt…. das weiß ich von Gesprächen mit ehemaligen oder noch beschäftigten 450-Euro-Kräften aus dem Einzelhandel.

  4. Björn Nickels sagt:

    Hallo Helge, hallo LeserInnen,

    Helge, vielen Dank für die Aufklärung.

    Ich bin entsetzt, dass Auszubildende als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden und häufig
    nach der Ausbildung nicht übernommen werden.

    Habe den KN-Artikel eben mal überflogen. Von dem Grund, dass Auszubildende im Einzel-
    handel nach der Lehre oft nicht übernommen werden und deswegen ggf. von vornherein
    eine Berufsausbildung in dem Bereich ablehnen, steht dort nichts.

    Deswegen, lieber Helge, liebe LeserInnen ist es wichtig, dass es auch andere Informations-
    quellen als das Monopol KIELER NACHRICHTEN gibt. Zum Beispiel u. a. diese homepage

    Dies ist schon ein paar „Jährchen“ her, erlaube mir trotzdem meinen „Fall“ hier mal zu schildern, betrifft das Jahr 1989, damals erfolgreicher Abschluss meiner Berufsausbildung
    zum Groß- und Außenhandelskaufmann in Kiel (soweit ich mich nach ca. 25 Jahren dran
    erinnere):


    Alle „Ausgelernten“ erhielten 1989 nach der Ausbildung einen Arbeitsvertrag, ca. 60 Prozent?
    jedoch nur ca. 6 Monate befristet, damit sie damit Anspruch auf höheres ALG hatten


    Dies ist jetzt bitte nicht als Eigenlob oder Populismus zu verstehen:

    Ich erhielt einen unbefristeten Arbeitsvertrag, dies hatte unter anderem den Grund, dass ich meine Wehrpflicht vor der Berufsausbildung schon abgeleistet hatte und während der
    Ausbildung immer im „Frontoffice“, also an der Front im Verkauf tätig war. Die Auszu-bildenden, die bereits 15 Minuten vor Feierabend in „heller Aufregung“ waren und ihre Rucksäcke und Handtaschen packten (es könnte ja einmal Mehrarbeit von ein paar Minuten anfallen; die später hätte „abgebummelt“ werden können, zum Beispiel für „Brückentage“ / langes Wochenende) waren bei den unbefristeten Arbeitsverträgen natürlich nicht dabei.

    Ggf. hat alles 2 Seiten, wenngleich ich natürlich die heutige Situation auf dem Arbeitsmarkt
    nicht mit der von 1989 vergleichen kann.

    Aber wie gesagt, solche homepages wie diese sind m. E. sehr wichtig, damit das Monopol
    der KN etwas aufgelockert wird!

    Viele Grüße

    Björn Nickels

    • Was mich an der Berichterstattung geärgert hat, ist, dass der Eindruck erweckt wird, es gäbe genug Ausbildungsplätze, aber die jungen Leute seien zu faul und ihre schulischen Voraussetzungen zu schlecht. Vielleicht hätten die Kieler Nachrichten auch mal Auszubildende – etwa aus dem Einzelhandel – oder solche, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, zu Wort Kommen lassen sollen. Denn eine Ausbildung ist kein Selbstzweck. Man macht die, um später in seinem Beruf zu arbeiten. Ohne Arbeitsperspektive mag sich eine Gesellschaft auf die Schultern klopfen, wie viele tolle Ausbildungsplätze ihre Wirtschaft jungen Menschen anbietet. Die Auszubildenden indes haben nichts davon. Was ich versucht habe zu verdeutlichen: Ein großes Ausbildungsplatzangebot muss nicht bedeuten, dass es später auch ein großes Arbeitsplatzangebot gibt. Es kann andere Gründe für die Ausbildungsbereitschaft von Unternehmen geben – etwa den, dass Auszubildende billige Arbeitskräfte sind.

      Ich nenne einfach mal die Zahlen aus der amtlichen Statistik der BA für Schleswig-Holstein, März 2014: 13.015 Arbeitslose in Verkaufsberufen, 20.748 Arbeitssuchende. Mehr muss man dazu wohl nicht sagen. Quelle: http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Statistik-nach-Berufen/zu-den-Produkten-Nav.html

      Aus meiner Beratungstätigkeit kann ich sagen: Die jungen Leute sind nicht so blöd, dass sie sich nicht über ihre Berufsperspektiven informieren. Eine Gesellschaft, die das ignoriert, verliert an Akzeptanz, eine Presse, die die Lebenswirklichkeit nicht mehr widerspiegelt, wird nicht mehr ernst genommen.

  5. Björn Nickels sagt:

    Hallo Helge, hallo LeserInnen,

    habe noch ein paar Tage über den Artikel nachgedacht und auch mit Freunden und Bekannten darüber gesprochen.

    Viele Auszubildende werden nach der Ausbildung nicht übernommen, da Angestellte
    teurer sind als Azubis.

    Wenn jetzt als Beispiel Unternehmen A viele ehem. Azubis als Angestellte übernimmt
    und Unternehmen B tut dies nicht und stellt vornehmlich wieder neue Azubis ein, dann
    hat Unternehmen A höhere Personalkosten. Diese Kosten müssen auf die Preise
    aufgeschlagen werden.

    Im knallhart umkämpften Markt hat so ggf. Unternehmen B, welches meist die Auszubildenden nicht übernimmt, sondern neue billigere Auszubildende einstellt,
    Absatz- u. Wettbewerbsvorteile.

    Langfristig schaden sich die Unternehmen natürlich selbst durch die Strategie (Aus-
    bildungsstellen im Einzelhandel sind u. a. wegen fehlender Anstellung nach Ausbildungs-
    ende nicht so attraktiv, Stellen bleiben unbesetzt), jedoch ist diese Strategie aus betriebswirtschaftlicher Im-Moment-Sicht nachvollziehbar.

    Aber gute Betriebe, die sich langfristig auf dem Markt behaupten wollen, verhalten sich so
    wie Unternehmen A, oder?!

    Gruß

    Björn Nickels

    • Natürlich muss man auch differenzieren:

      Betriebe, die viel in ihre Auszubildenden investieren und ihre Auszubildenden aufgrund des hohen Spezialisierungsgrades ihrer Mitarbeiter im laufenden Geschäftsbetrieb eher weniger einsetzen können, werden eher ein Interesse daran haben, so auszubilden, dass sie ihren eigenen Personalbedarf decken können.

      Betriebe etwa des Lebensmitteleinzelhandels hingegen können Auszubildende frühzeitig als Arbeitskräfte – etwa im Lager, an der Kasse oder beim Regale-Einräumen – einsetzen. Für diese Betriebe sind Auszubildende (auch) günstige Arbeitskräfte und es kann sich lohnen, über den eigenen und auch den Gesamtbedarf in der jeweiligen Branche hinaus auszubilden. Das hat dann nicht selten die beschriebenen gesamtgesellschaftlichen Negativwirkungen (20.748 Arbeitssuchende Verkäufer und Verkaufshelfer suchen einen Job, dennoch wird munter weiter ausgebildet).

  6. Björn Nickels sagt:

    Hallo Helge, hallo LeserInnen,

    kämpfe mich gerade durch diverse Werbeprospekte vom Wochenende.

    Bei einem Lebensmittelkonzern (Name wird von mir nicht verraten; dies ist m. E. keine
    Werbeseite für Lebensmittelkonzerne) steht, ich zitiere einige Zeilen:

    „Talente übernehmen ist besser als Talente übersehen!“

    „Das habe ich in meiner Ausbildung für´s Leben gelernt“

    „VERSPROCHEN: Übernahme bei guten Leistungen garantiert!“

    ——————————————–

    Nachprüfen kann ich diese Aussagen leider nicht, da ich keine Auszubildenden bzw.
    MitarbeiterInnen aus dem Unternehmen kenne.

    Falls dies aber nachweislich stimmt, würde mich das dazu bewegen vermehrt dort einzukaufen. Wir KundInnen haben mehr Macht, als uns vielleicht bewußt ist!

    Gruß

    Björn Nickels

    P.S. Helge, ich schicke dir gleich per E-Mail ´nen PDF der vollständigen Werbeseite,
    damit du weißt, von welchem Unternehmen ich hier spreche

  7. […] Mit der Agenda 2010 wurde Deutschland zu einem Land in Europa, dass den Niedriglohnsektor gerade zu herauf beschwor. Nicht umsonst klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auf. Mit Hartz IV und den Jobcentern wurde ein reines Druckmittel geschaffen um Menschen in Arbeit zu bringen die sie nicht mehr ernähren kann. Hinzu kommt, dass die Jobcenter eigentlich nichts anderes tun, als den Menschen ihr gesetzliches Existensminimum zu sichern, und somit der Wirtschaft ermöglichen billige Arbeitskräfte zu beschäftigen. Daran ändert der Mindestlohn in den meisten Fällen auch nichts. Genau von diesem System muss Deutschland weg. Was wohl passieren würde, wenn man die ganzen 450€ Jobs abschafft oder begrenzt und gleichzeitig steuerliche Vorteile für eine Vollzeitstelle, die keine Subvention durch das Jobcenter benötigt, schafft? Das verdeutlicht auch dieser Artikel auf Sozialberatung Kiel. […]

  8. Lutz Große sagt:

    Einen Kommentar möchte ich mal hier noch hinterlassen, eine aktuelle Stellenanzeige für den Bereich Einzelhandel in Kiel:

    Suche Mitarbeiter/in für Etikettierung in Kiel

    Ort:24116 Kiel – Schreventeich-Hasseldieksdamm Erstellungsdatum:15.05.2014Anzeigennummer:206615129Schlagwörter:Arbeit, Studenten, Supermarkt

    Beschreibung

    Wir suchen ab sofort Mitarbeiter/in in Kiel.
    Es handelt sich um eine leichte Tätigkeit (Etikettierung) in einem Supermarkt.

    Ideal für Hausfrauen und Studenten/innen, Rentner/innen aber auch Berufstätige oder Arbeitssuchende etc. ca. 125,-€ monatlich.

    Sie werden selbstverständlich angelernt, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt bei der Arbeit sind Voraussetzung.
    Wenn Sie sich wiederfinden, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!

    Um kurzfristig ein Bewerbungsgespräch vereinbaren zu können, sollten Sie ihre Telefonnummer mit angeben.

    Rezent Dienstleistungen GmbH
    Döbelner Str. 4 A
    12627 Berlin

    Quelle:
    http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/suche-mitarbeiter-in-fuer-etikettierung-in-kiel/206615129-107-703?utm_source=email&utm_medium=system_email&utm_campaign=email-SendAdToFriend&utm_content=ViewAd

    Die Aufteilung der Tätigkeiten in einem Ladengeschäft, die Umverteilung der Zuständigkeiten zusammengehöriger Prozesse in einem Unternehmen, hier deutlich werdend mit dem Endergebnis der Ausgestaltung des Arbeitsmarktes. 125,00€ monatlicher Verdienst, sicherlich Zukunft tragend …

  9. Lutz Große sagt:

    Und noch ein Missstand sollte hier öffentlich werden, hoch aktuell, zwar hier in Regensburg, aber NETTO ist überall, mit gleichen Vertragslagen:
    http://www.focus.de/finanzen/news/deal-mit-staatsanwaltschaft-netto-zahlt-7-5-millionen-euro-wegen-dumpingloehnen_id_3860802.html
    Der regelmäßige Betrug an Sozialkassen und die Nichtzahlung anständiger Löhne gerade auch im Einzelhandel, führt zu einem millionenschweren Deal zwischen Staatsanwaltschaft und Unternehmen. Es führt auch bei Aufklärung nicht zu einer angemessenen Lösung für die Betroffenen!
    Was müssen Bürger alles schlucken, wenn selbst Unrecht zu Recht verkehrt wird?!

  10. […] Holstein einen Arbeitsplatz. Der Rechtsanwalt Helge Hildebrandt hat in seinem Blog einen sehr guten Artikel dazu geschrieben. Es wird keiner bestreiten, dass der Arbeitsmarkt nicht überall gleich ist. Daher […]


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