Für 628 Euro durch Europa
Veröffentlicht: 11. Mai 2014 Abgelegt unter: Dumpinglöhne Ein KommentarWeil ihr Monatslohn beim lettischen Logistik-Unternehmen „Dinotrans” wechselkursbedingt auf gerade einmal 628 Euro pro Monat gesunken war, legten am 21. Februar 2014 mehrere Dutzend philippinische Fahrer in Lübeck die Arbeit nieder. Hier hatte Dinotrans 2009 eine Niederlassung aufgemacht. Über den Fall berichtet die Monatszeitschrift Gegenwind in ihrer April-Ausgabe.
Schon im Jahr 2001 ging das schon quer durch Europa gänzlich ohne Lohn 🙂
Damals lebte ich noch im schönen Rheinland Pfalz. Da gab es einen deutschen Spediteur, der ein 14tägiges Praktikum für Fernfahrer angeboten hatte. Das Praktikum bestand aus einer Dienstreise mit einem voll beladenen LKW, von Mülheim-Kärlich irgendwohin nach Italien und wieder zurück. Keiner der Praktikanten war geeignet und wurde nach Erledigung der Arbeit eben auch nicht übernommen. Nachdem die Arbeitsspitze der Spedition abgebaut war, schaffte der Spediteur das noch bis in die Medien.
Das sich derart Kreativität auch in einem globalisierten Arbeitsmarkt in Europa fortsetzt, sollte doch niemanden verwundern.
Zitat:
„…die genannten Knebelverträge würden eigentlich nur im Nahen Osten gelten …“
Also wenn ich von Kiel aus auf die Karte schaue, liegen Lübeck und auch Riga immer östlich 🙂
Ob nun naher Osten oder wilder Westen, wenn wir wirklich in der Breite solidarische Gewerkschaften hätten, würden solche Dinge nicht mal im Ansatz passieren!
Und wenn ich es richtig erinnere, gibt es gerade in Deutschland erst ab 2017 einen nicht Existenz sichernden Mindestlohn, mit Ausnahmeregelungen der denselben gleich wieder ad Absurdum führt und es gibt auch in Deutschland für viele Bürger Arbeit ganz ohne Lohn, eben Praktikum genannt oder Arbeit für 1 – bis 2 Euro in der Stunde.
Tja, Gewerkschaften = Fehlanzeige! Alles was uns fehlt, ist von den Gewerkschaften Solidarität!